Sprachförderung für zugewanderte Schüler: Konkrete Konzepte liegen vor

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz äußert sich zur Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) vom 29. Januar 2025, Sprachliche Bildung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche gestalten – Maßnahmen zur Förderung der Zielsprache Deutsch. „Das Problem wird jetzt endlich auch von der Politik anerkannt, nachdem der Philologenverband schon in den letzten Jahren mit einem detaillierten Konzept zur Sprachförderung eine praktikable Lösungsmöglichkeit präsentiert hat“, erklärt Cornelia Schwartz, Landesvorsitzende des Philologenverbandes.

Das Konzept des Philologenverbandes beinhaltet folgende Kernpunkte:

  1. Einrichtung von Deutschkursen an zentralen „Stammschulen“ mit separaten Kursen auf den Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (A1 bis B2): In den letzten Jahren waren neu zugewanderte Kinder und Jugendliche zu weit verstreut über die Schulen, so dass sie oft nicht sinnvoll in separaten Kursen auf verschiedenen Sprachniveaus zusammengefasst werden konnten. Stattdessen hat man fast überall Kurse eingerichtet, die äußerst heterogen waren: Oft war das gesamte Spektrum vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen in einem Kurs vertreten, und jede Woche kamen neue Geflüchtete in bereits bestehende Kurse hinzu. Dies war weder effizient noch effektiv.
  2. Verbindlichkeit beim Deutschlernen: Noten und Zertifikate in den Sprachkursen als Voraussetzung für den Übergang in die nächste Stufe und Integration in Regelklassen nach Absolvieren des Kurses B2, flexible frühere Integration in Regelklassen für besonders motivierte und leistungsfähige Schüler
  3. Einsatz erfahrener Lehrkräfte und bewährter Lehrwerke für den Sprachunterricht
  4. Ergänzende Englischförderung ab Klassenstufe 6, um den Anschluss an den Regelunterricht zu erleichtern
  5. Durchführung von Einstufungstests zur angemessenen Platzierung in Deutsch- und Englischkurse

Ein zusätzlicher Punkt, der sich aus dem SWK-Papier ergibt, wäre:

  1. Zusätzlicher Deutschunterricht mit wenigen Stunden auch nach Abschluss des B2-Kurses, begleitend zum Regelunterricht, um Kinder und Jugendliche weiter auf dem Weg zum Sprachniveau C1/C2 zu begleiten

„Unser Konzept zielt darauf ab, allen Schülern, unabhängig von ihrer Herkunft, faire Bildungschancen zu bieten und Integration zu gewährleisten“, betont Schwartz. „Wir fordern das Bildungsministerium auf, endlich diese praxisnahen Vorschläge umzusetzen, anstatt auf weitere eher theoretische Empfehlungen der SWK zu warten.“