Gefährlicher Leistungsabbau

Personalräte müssen die Beteiligungsrechte hochhalten. Warum? Weil demnächst mit dem Bildungs- und Leistungsabbau im rheinland-pfälzischen Schulsystem kein Stein mehr auf dem anderen bleiben wird, wenn man die Gedankenspiele des GEW-Mitglieds Teuber ernstnimmt, mit denen er in diversen Sommerinterviews bewährte Grundlagen des Schulsystems in Frage stellte:

  • Lediglich Andeutungen gibt es für die Klassenstufen 1 bis 8, aber Noten und das Wiederholen einer Klasse sieht der Minister skeptisch.

(Übrigens: An Integrierten Gesamtschulen und integrativ organisierten Realschulen plus bleibt man schon jetzt nicht mehr sitzen – mit dem Resultat, dass dort viele immer weiter hochrücken, um dann im Auffangbecken „Keiner ohne Abschluss“ zu landen, einem Programm, das die Landesregierung vor Jahren eingeführt hat. Der Grund: Man hatte erkennen müssen, dass sich im 9. Schuljahr nicht all das, was in den Klassen 5 bis 8 versäumt wurde, aufholen lässt.)

  • Feedbackgespräche und Persönlichkeitsentwicklung sollen Tests und Klassenarbeiten ersetzen.
  • Auch beim Prüfungszeitpunkt soll individualisiert werden: „Ich kann mir auch vorstellen, dass sich Kinder und Jugendliche erst dann zu einer Prüfung melden, wenn sie meinen, den Stoff verstanden zu haben“, so Teuber in der ZEIT.

Es ist das Gesamtpaket, mit dem Teuber antritt, das uns Sorge macht. Mit einer Gesellschaft, die sich mehr denn je im globalen Wettbewerb befindet, lässt es sich kaum vereinbaren. Der Philologenverband wird sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Besonnenheit und Vernunft in die pädagogische Debatte zurückkehren. Denn, wie die Juristen im Kommentar zum Schulgesetz schreiben:

„Gerade in einer demokratischen Gesellschaft kann auf Leistung nicht verzichtet werden. Demokratie setzt verantwortliches Handeln und die Mitarbeit möglichst vieler Bürger in staatlichen und gesellschaftlichen Bereichen voraus. Verantwortliche Mitarbeit ist aber nur möglich, wenn der einzelne zu Leistungen bereit und fähig ist“.