AG IGS – erfolgreiche Tagung in Mainz

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Am 16. April 2019 trafen kamen Mitglieder des Philologenverbandes unter der Leitung der Landesvorsitzenden Cornelia Schwartz in der Geschäftsstelle in Mainz zusammen. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Rund entwickelte sich ein sehr intensiver Austausch über die Verbandsarbeit und drängendsten Probleme an den Gesamtschulen des Landes.

 

Im ersten Teil der Veranstaltung präsentierte Horst Wittig die bisherige Verbandsarbeit und die sich speziell an die an den IGS unterrichtenden Lehrkräfte entwickelten Angebote. In diesem Zusammenhang dankte er der anwesenden Verbandsspitze, Frau Schwartz und Herrn Tophofen, für die aktive Unterstützung und erinnerte an die zahlreichen gemeinsam geplanten und erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen. Für den Mai 2019 hat Herr Tophofen gemeinsam mit Herrn Wittig und Frau Mai sowie Vertretern des VRB eine Fortbildungsveranstaltung mit dem Thema „Elterngespräche führen – Übergänge erfolgreich gestalten“ konzipiert. 

 

Anschließend wurde erstmals eine offizielle Leitung für die AG IGS gewählt. Horst Wittig, der sich seit Jahren mit großen Engagement um die Belange der gymnasialen Lehrkräfte an den 55 Gesamtschulen im Land kümmert und sich für sie einsetzt, wurde einstimmig von den Anwesenden zum Vorsitzenden gewählt. Ihm zur Seite gestellt sind Christiane Mai und Joachim Gilles als seine Stellvertreter. Somit kann die Arbeit und der Einsatz für die Interessen der Kollegen an den IGSen künftig auf mehreren Schultern verteilt und die Verbandsarbeit in diesem Bereich intensiviert werden. 

 

Der weitere Tagungsverlauf war geprägt von einem regen Austausch der aus verschiedenen Bezirken angereisten Mitglieder bezüglich ihrer Erfahrungen im Unterrichtsalltag.  Dabei kristallisierten sich folgende besonders problematische Bereiche heraus:

 

1. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist ein inklusiver Unterricht zum Wohle aller Beteiligten, insbesondere der Lernenden nicht möglich. Angesichts des Mangels an ausgebildeten Förderlehrkräften muss die Unterrichtsqualität zwangsläufig leiden. Steigende Belastungen für die Lerngruppen und Lehrkräfte sind die Folge. 


2. Die Gesamtschulen können vielfach ihren konzeptionellen und pädagogischen Anspruch auf Förderung der unterschiedlich begabten Schülerinnen und Schüler nicht realisieren, wenn Personalmangel zur Zusammenlegung ursprünglich differenzierter Lerngruppen führt. Der Verband plädiert angesichts der großen Heterogenität und im Sinne einer optimalen Förderung für eine signifikante Ausweitung der äußeren Differenzierung.


3. In allen Stufen wird ein Rückgang der Wertigkeit der Noten und Abschlüsse beklagt. Dies zeigt sich auch in den Übergangsbedingungen für die gymnasiale Oberstufe. Ein hoher Anteil der Schülerinnen und Schüler verlässt vorzeitig ohne Abitur die MSS. Hier wird eindeutig zuviel Lebenszeit im falschen Bildungsweg verbracht. Anstatt bewährte Unterstützungsangebote für eine erfolgreiche und frühzeitige Berufsorientierung auszubauen, wird beispielsweise aktuell der Berufseinstiegsbegleiter durch einen Übergangscoach mit deutlich begrenzteren Möglichkeiten ersetzt.

 

Die Tagungsteilnehmer stellten die Qualitätsfrage ins Zentrum der angeregten Diskussion und formulierten konkrete Alternativen zu den dargelegten Problemfeldern. Alle Beteiligten waren sich einig, dass hier ein hoher Bedarf besteht, in der AG und weiteren Verbandsarbeit fundierte Forderungen und Lösungen zu entwickeln.


Abschließend präsentierte Cornelia Schwartz die jüngsten Erfolge der Verbandsarbeit. Sie verwies auf die Aktivitäten im Vorfeld der neuen Besoldungsrunde und berichtete von den Anstrengungen des Verbandes beim Thema Reisekosten und erzielten Verbesserungen für die betroffenen Lehrkräfte. Des Weiteren führte sie die Positionen des Verbandes anlässlich der Aufarbeitung der Ergebnisse der IQB-Studie aus und betonte die dringende Notwendigkeit, in den Grundschulen des Landes den Fremdsprachenunterricht zu streichen und den Fokus auf Lesen, Schreiben, Rechnen zu richten.

 

Wir freuen uns auf die weitere intensive Arbeit für und mit den Kolleginnen und Kollegen an den IGSen und laden alle Interessierten zur Mitarbeit in der AG ein. Darüber hinaus besteht auch Möglichkeit, dass wir an Ihre Schule kommen, um mit Ihnen vor Ort in den Austausch zu gehen. Sie erreichen uns über die Homepage des PhV, über die Geschäftsstelle oder direkt: carpe-vitam(at)t-online.de (Horst Wittig).