Allensbachumfrage belegt Ablehnung der Einheitsschule durch überwältigende Mehrheit der Bundesbürger - Philologenverband fordert Kehrtwende in der Bildungspolitik

Eine im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung durchgeführte repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach belegt „die ablehnende Haltung der Bürger gegenüber Einheitsschulen“, so die F.A.Z. in ihrer Ausgabe vom 21.08.2019. Nach dem Bericht von Thomas Petersen votieren über fast alle sozialen Schichten hinweg 65 Prozent der Befragten, solche mit schulpflichtigen Kindern sogar zu 73 Prozent, für ein mehrgliedriges Schulsystem, in dem es neben den Gymnasien weitere Möglichkeiten, einen qualifizierten Abschluss der Sekundarstufe I zu erwerben, gibt.

 

63 Prozent der interviewten Bürger sprechen sich darüber hinaus für den Erhalt der Förderschulen aus, da diese „für alle Schüler bessere Lernerfolge“ erzielen.

 

Der Philologenverband sieht sich durch diese Ergebnisse, die im Übrigen durch die empirische Bildungsforschung gestützt werden, in seinen jahrzehntelangen Bemühungen um ein bildungs- und begabungsgerechtes Schulsystem bestätigt. Daher ruft die Landesvorsitzende, Cornelia Schwartz, die bildungspolitischen Akteure zum wiederholten Male dazu auf, ideologische Scheuklappen abzulegen, den gesellschaftlich hohen Stellenwert sowohl gymnasialer als auch realer Bildung anzuerkennen und den sinnlosen Kampf gegen das bewährte gegliederte Schulsystem aufzugeben: „Wenn fast drei Viertel der Eltern von schulpflichtigen Kindern für das Nebeneinander von Gymnasien und solchen Schulen, die reale Bildung vermitteln, plädieren und wenn ebenfalls ein überwältigender Teil der Bevölkerung den Erhalt des weltweit geschätzten und erfolgreichen Förderschulsystems wünscht, dann ist die Zeit gekommen, sich von ideologischen Verblendungen zu lösen und sich der Realität zu stellen. Konkret muss die Landesregierung den durch die Schaffung von unnötigen Überkapazitäten angefachten Konkurrenzkampf zwischen den Schulen beenden und die dadurch freiwerdenden Ressourcen für eine ausreichende Lehrkräfteversorgung und kleinere Klassen verwenden.“