Aus den Fehlern der letzten Wochen und Monate lernen: RKI-Vorgaben für einen rechtzeitigen Einstieg in den Wechselunterricht müssen nun endlich befolgt werden!

 

 

 

„Die Kultusministerkonferenz hat viel zu spät gehandelt. Viel früher schon, und darauf haben wir als Philologenverband Rheinland-Pfalz seit den Sommerferien wiederholt hingewiesen, hätten wir in den Wechselunterricht gehen müssen.“ Mit diesen Worten bewertet die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, die derzeitige Situation an den Schulen. „Statt unseren Forderungen nachzukommen, wiederholten Bildungsministerinnen und -minister, allen voran die damalige Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin, Dr. Stefanie Hubig, gebetsmühlenartig ihr Mantra, Schulen seien keine Treiber der Pandemie. Man kann ein Virus aber nicht wegreden“, so Schwartz weiter.

 

Man wird prüfen müssen, was die Kultusministerinnen und -minister dazu veranlasst hat, den Unterricht ohne die simpelsten notwendigen Anpassungen wie den Mindestabstand trotz dringender Warnungen und gegenteiliger Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts durchführen zu lassen. Immer wieder war die Rede von zwei statistischen Erhebungen aus Hamburg und Baden-Württemberg – beide werden nun als äußerst kritisch eingestuft. Aber auch Rheinland-Pfalz scheint sich in seinen Begründungen auf eine Untersuchung der Universität Landau gestützt zu haben, die auf Zahlen aus rheinland-pfälzischen Gesundheitsämtern basiert, obwohl diese in der damaligen Situation schon längst nicht mehr in der Lage waren, eine Kontaktnachverfolgung sicherzustellen. Eigentlich konnte man also schlicht nicht wissen, wer sich wo angesteckt hatte, ob im Unterricht oder eben nicht. Dennoch wurden die Zahlen zur Beantwortung genau dieser Fragen herangezogen. Außerdem, so wurde dem Philologenverband aus betroffenen Kitas und Schulen aus verschiedenen Landesteilen berichtet, hatten die Gesundheitsämter nicht einmal engere Kontaktpersonen getestet – von mehrmaligen Tests, die eigentlich für eine wissenschaftliche Untersuchung oder eine Einordnung notwendig gewesen wären, ganz zu schweigen.

 

„Eine weitere falsche Entscheidung wird weder das Gesundheitssystem noch das Bildungssystem verkraften. Wir müssen jetzt aus den Fehlern der letzten Wochen und Monate lernen und nach der nun leider notwendigen Phase des Fernunterrichts endlich die RKI-Vorgaben für einen rechtzeitigen Einstieg in den Wechselunterricht bzw. Fernunterricht befolgen, welche sich auf Inzidenzen von 35 bzw. 50 beziehen“, mahnt Schwartz eindringlich.