Baden-Württemberg korrigiert Fehlentscheidung Philologenverband für Fremdsprachenbeginn in Klasse 5!

Pressemitteilung

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann stellt den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule auf den Prüfstand. An Stelle des viel kritisierten Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule soll, so die Überlegung Eisenmanns, mit den frei werdenden Ressourcen das Lernen in den Fächern Deutsch und Mathematik in der Primarstufe gestärkt werden.

„Eine gute Entscheidung“, meint Cornelia Schwartz, die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz. Ihrem Kollegen Bernd Saur, dem Vorsitzenden des Philologenverbandes Baden-Württemberg, pflichtet sie hierin bei. „Eine Evaluation des Fremdsprachenunterrichts an den Grundschulen ist bundesweit längst überfällig, auch in Rheinland-Pfalz“, so Schwartz weiter.

Als völlig verfehlt bezeichnet Schwartz die Äußerung eines VBE-Sprechers im Nachbarbundesland, wonach das Sprachenlernen Grundschulkindern mehr Spaß als Fünftklässlern mache: Eine solche Verdrehung von Tatsachen sei schon erstaunlich: „Es ist immer der Reiz des Neuen, der einen besonderen Anfangsschwung verleiht. Vor der Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule kamen die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler voller Neugier in den Fremdsprachenunterricht der Sekundarstufe gestürmt, begeistert, nun mit der neuen Sprache anfangen zu dürfen.“

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz ist davon überzeugt, dass die Lehrkraft als sprachliches Vorbild so nahe am muttersprachlichen Standard sein sollte wie möglich. Schwartz erklärt: „Die Kolleginnen und Kollegen an den weiterführenden Schulen haben ein mehrjähriges Fachstudium absolviert und darüber hinaus in anderthalb bis zwei Jahren Referendariat gelernt, wie man Schülerinnen und Schülern diese Fremdsprache vermittelt. Eine bessere Ausgangssituation kann es kaum geben. Als Philologenverband fordern wir daher, die Grundschulen endlich wieder vom Fremdsprachenlernen zu entlasten.“

Schwartz räumt außerdem mit dem Vorurteil auf, durch Fremdsprachenlernen in der Grundschule lernten Schüler die fremde Sprache wie eine Muttersprache: „Dazu wäre ein Eintauchen des Kindes in die fremdsprachige Umgebung über einen längeren Zeitraum hinweg notwendig. Hier und da ein bisschen Englisch oder Französisch pro Woche reichen dazu nicht aus. Je früher, desto besser - dieses Motto greift zu kurz. Der Vorsprung, den Kinder in einer Fremdsprache von der Grundschule bestenfalls mitbringen, ist von den übrigen Schülerinnen und Schülern, die in Klasse 5 mit einer für sie neuen Fremdsprache starten, in wenigen Wochen wieder aufgeholt.“