Immer wieder werden Forderungen nach längerem gemeinsamem Lernen laut, manche fordern gar eine verpflichtende Gesamtschule bis zur 10. Klasse. Aufschluss darüber, inwiefern das sinnvoll und wünschenswert ist, können die folgenden Zahlen geben, die das rheinland-pfälzische Bildungsministerium auf eine kleine Anfrage der CDU hin veröffentlicht hat (Drucksache 18/7762 (https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/7762-18.pdf). Dabei geht es um einen Vergleich der Abiturnoten in den zentralen Aufgabenbereichen an den verschiedenen Schularten. Die zentralen Teile im schriftlichen Abitur an den Systemen G9-Gymnasium und Integrierte Gesamtschule können im Prinzip als flächendeckender Feldversuch zur Leistungsfähigkeit der Schularten gewertet werden. Der Öffentlichkeit liegen mit der Antwort des Bildungsministeriums die Ergebnisse bis 2023 vor. In den zentralen und damit direkt vergleichbaren Teilen des Abiturs schneiden Prüflinge an Integrierten Gesamtschulen trotz der besseren Ausstattung deutlich schlechter ab als an den G9-Gymnasien.
Die G8-Gymnasien sind von einem direkten Vergleich ausgenommen, da sie aufgrund des anderen schriftlichen Prüfungstermins (im April/Mai statt im Januar) nicht die gleichen Aufgaben zur Bearbeitung erhalten können wie G9-Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen. Die Zahlen wurden lediglich aufgenommen, um nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, ein Teil der veröffentlichten Zahlen würde unterdrückt - auch die Ergebnisse der G8-Gymnasien liegen über denen der Integrierten Gesamtschulen. Denkbar wäre ein direkter Vergleich zwischen G8-Gymnasien, beruflichen Gymnasien und Waldorfschulen. Zahlen hierzu liegen noch nicht vor.
Abschließen möchten wir betonen, dass die Zahlen Informationen zu einem Systemvergleich liefern, dass jedoch die Lehrkräfte an beiden Schularten gleichermaßen eine sehr gute und den jeweiligen Herausforderungen gerecht werdende Arbeit leisten.
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