„Die Gymnasien haben nichts zu verschenken“: Philologenverband sieht Sparpläne der Landesregierung als potentielle Bedrohung für gymnasiale Bildung

Pressemitteilung

„An den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen gibt es keine Stelle zu viel.“ Mit diesen Worten kommentiert Cornelia Schwartz, Vorsitzende des Philologenverbandes, die heute bekannt gewordenen Zahlen zu den Personaleinsparungen im öffentlichen Dienst des Landes Rheinland-Pfalz. „Die Unterrichtsversorgung darf sich gerade im gymnasialen Bereich nicht noch weiter verschlechtern. Pädagogisch sind insbesondere die Gymnasien, deren Arbeit unter den vielen Abordnungen leidet, ‚auf Kante genäht‘. Wir werden uns daher die Herbststatistik, die demnächst an den Schulen erstellt wird, ganz genau daraufhin anschauen, ob es weitere Beeinträchtigungen für unsere Schülerinnen und Schüler geben wird“, formuliert Schwartz ihre Warnungen in Richtung Landesregierung.

Im Unterschied zu anderen Interessengruppen sieht der Philologenverband Rheinland-Pfalz den Ausweg aus der derzeitigen Finanzmisere des Landes nicht darin, die Schuldenbremse auszuhebeln und die Rückkehr zu Grundsätzen verantwortlicher Haushaltspolitik auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben. Ebenso stellt es keine Lösung dar, klar getrennte Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern aufzuweichen in der Hoffnung, dass damit frisches Geld in die Landeskasse gespült werde. Vielmehr sollten Prestigeprojekte, die es auch im Bildungsbereich gibt, immer wieder andere Strukturen schaffen und dabei keinen Schüler klüger machen, auf Eis gelegt werden.

„Sollten in der jetzigen Situation der Kürzungen und des eklatanten Mangels, der die Gymnasien und bestehenden Integrierten Gesamtschulen in ihrem Profil massiv bedroht, neue Integrierte Gesamtschulen gegründet werden, wie es übereifrige Kommunalpolitiker insbesondere im nördlichen Rheinland-Pfalz fordern, würde die Landesregierung ihre bildungspolitische Glaubwürdigkeit verspielen“, so Schwartz abschließend.