Die Zeit der Phrasen ist vorbei: Lockdown und Mitglieder aus 30 Haushalten in einem Klassenraum passen nicht zusammen

Ein Zusammenfinden von Kindern aus bis zu 33 Haushalten in den Klassenräumen weiterführender Schulen ohne ausreichenden Abstand ist nicht zu verantworten und gefährdet an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien massiv. Leider kann der Philologenverband angesichts dieses Missstands nicht beruhigen, denn an folgenden Fakten lässt sich nicht rütteln:

 

  • In Israel waren entgegen der vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium mantrahaft vorgetragenen Phrase, dass Kinder keine Treiber der Pandemie seien, Schulen sehr wohl Hot Spots und damit sehr häufig Ausgangspunkt von Infektionen in den Familien.
     
  • Eine wissenschaftliche Untersuchung in Bayern hat ergeben, dass die Anzahl infizierter Kinder sechsmal höher ist, als die stichprobenartigen Testungen auf das Virus vermuten ließen.
     
  • Bei 75 Prozent aller Infizierten lässt sich der Übertragungs- bzw. Ansteckungsort nicht nachverfolgen.

 

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz appelliert daher ein weiteres Mal an das Verantwortungsgefühl von Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Dr. Stefanie Hubig und fordert eine dem Teil-Lockdown entsprechende Strategie für die weiterführenden Schulen:

 

  • Wechselunterricht, so dass Abstandsgebote in Klassenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln eingehalten werden können,
     
  • die Bereitstellung von FFP-2-Masken für Lehrkräfte, auch und gerade wenn die Maskenpflicht im Unterricht enden sollte,
     
  • die Senkung der Klassenmesszahlen zunächst auf 24 Schülerinnen und Schüler und innerhalb der nächsten vier Jahre auf 20 Schülerinnen und Schüler.