Empfehlungen des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz: Zuverlässige und gesundheitsgerechte Planung bis Ostern statt Vogel-Strauß-Taktik und erneutem Lockdown



„Der Philologenverband Rheinland-Pfalz empfiehlt nachdrücklich, dass nun auch im Bereich der Schulen die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) strikt eingehalten werden. Wie das RKI sind wir der Auffassung, dass man sich unbedingt an den Inzidenzzahlen orientieren muss. Es war auf jeden Fall ein Fehler, dass man in der Vergangenheit auch jenseits der Inzidenz 35 bzw. 50 ohne weitere Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten Präsenzunterricht an Schulen erteilen ließ. Dabei hätten wir da längst zum Wechsel- oder Fernunterricht übergehen müssen“, so die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz. „Wenn wir jetzt zu früh lockern, könnten wir in einen Schlingerkurs hineingeraten und den nächsten Lockdown provozieren.“
 

Als Philologenverband fordern wir für die nächsten Wochen einen Plan, der Folgendes berücksichtigt:
 

• Systeme wie Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen haben sich in den Sommerferien auf die drei Szenarien, nämlich Präsenz-, Wechsel- und Fernunterricht, vorbereitet. Eine Mischform aus Fernunterricht und einem der beiden anderen Szenarien in verschiedenen Jahrgangsstufen ist an diesen Schularten aus organisatorischen Gründen nicht möglich, ohne dass die Qualität des Fernunterrichts erheblich leidet.

• Derzeit sehen wir aufgrund der weiterhin zu hohen Inzidenzzahlen für eine Öffnung der Schulen keine Möglichkeit.

• Sobald die Inzidenzzahlen entsprechend gesunken sind, können Schulen in den Wechselbetrieb gehen. Der Mindestabstand ist dabei konsequent einzuhalten – auch im Unterricht und auf dem Weg zur Schule.

• Eine Maskenpflicht im Unterricht muss zunächst beibehalten werden. Auch bei Klassen-, Kurs- oder Abiturarbeiten kann nicht auf sie verzichtet werden. Gesundheitsämter könnten sonst vermehrt Quarantänemaßnahmen verhängen. Dies wäre kontraproduktiv.

• Testungen auf Covid-19, so wichtig sie auch sind, können selbstverständlich Hygienemaßnahmen nicht ersetzen. Dies bestätigt auch der Experte des Bildungsministeriums, Prof. Plachter, in einem SWR-Interview (https://www.swr.de/swr1/rp/schnelltests-102.html). Die Zuverlässigkeit von Schnelltests muss zunächst nachgewiesen werden. Andere notwendige Hygienemaßnahmen durch Testungen zu ersetzen, wäre fatal.