Inklusion à la Hamburg: Zappelphilippe mit Sandwesten ruhiggestellt!

Pressemitteilung

„Es ist schockierend, was im Namen der Inklusion in Deutschland passiert! Sind wir mittlerweile so weit, dass wir Inklusion auf Biegen und Brechen durchziehen müssen, dass wir Zappelphilippe lieber zurechtstutzen, indem wir ihnen zwei bis fünf Kilogramm schwere Sandwesten anziehen, als sie auf spezialisierte Förderschulen zu schicken, die die Kinder tatsächlich so annehmen können, wie sie sind?“ fragt die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, angesichts der Berichte aus Hamburger Schulen. Dort zieht man Kindern mit Wahrnehmungsstörungen, denen es schwerfällt, ruhig zu sitzen und sich zu konzentrieren, Sandwesten an. Der Druck durch die schweren Westen, schreibt das „Hamburger Abendblatt“, beruhige die Kinder, und die Schulen seien begeistert.

„Es ist der verzweifelte Versuch von Regelschulen, noch irgendwie Ordnung ins Chaos zu bringen. Dabei haben wir in Deutschland mit unserem vielgliedrigen Schulsystem doch wirklich genügend Möglichkeiten, ohne zu solchen Methoden greifen zu müssen“, so Schwartz. „Warum nicht die vorhandenen Strukturen nutzen: Materiell gut ausgestattete Förderschulen mit speziell dafür ausgebildetem Personal können Kindern mit besonderen Bedürfnissen gerecht werden: Übermäßiger Bewegungsdrang darf hier ausgelebt und muss nicht unterdrückt werden.“

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz ist bestürzt über den Einsatz der Sandwesten. Zwar dürfen die Westen laut Anweisung nicht länger als dreißig Minuten getragen werden, und Lehrkräfte berichten von einem „regelrechten Andrang“ seitens der Kinder. Damit scheinen allerdings zum Beispiel gesundheitliche Folgen wie Haltungsschäden und Verformung der Wirbelsäule noch lange nicht ausgeschlossen, und es bleibt die Frage, ob nicht doch das ein oder andere Kind das Tragen der Sandweste als demütigend und stigmatisierend empfindet. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert den sofortigen Stopp des Versuchs.