Lehrerarbeitslosigkeit, Versetzungen, Abordnungen: Die Stimmung an den Gymnasien kippt. Dramatischer Appell des Philologenverbandes an die Bildungsministerin

Pressemitteilung

Wenige Wochen vor den Sommerferien verdüstert sich die Stimmung an den rheinland-pfälzischen Gymnasien: Absolventinnen und Absolventen mit exzellenten Examina für das gymnasiale Lehramt werden im Juli in die Arbeitslosigkeit entlassen, obwohl an den betreffenden Schulen der Unterricht ausfällt; Lehrerinnen und Lehrer werden abgeordnet oder sogar versetzt, obwohl solche Wechsel die Kontinuität der pädagogischen Arbeit an den Gymnasien, insbesondere an den Ganztagsgymnasien mit bewährten Konzepten und Strukturen, extrem gefährden.

Mit eindringlichen Worten erneuert der Philologenverband Rheinland-Pfalz daher seinen Appell an die neue Bildungsministerin, Dr. Stefanie Hubig:

• Bildung und Erziehung haben nicht nur mit Zahlen, Daten und demographischen Veränderungen, die jährlich neu austariert werden, zu tun. Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen dürfen daher nicht als Verschiebebahnhöfe für das Lehrpersonal angesehen werden!

• Gewähren Sie unseren Schülerinnen und Schülern eine unterrichtliche Vollversorgung durch die Lehrerinnen und Lehrer, zu denen sie eine stabile Beziehung aufgebaut haben.

• Stellen Sie die Absolventinnen und Absolventen des gymnasialen Referendariats ein, die, nunmehr hochqualifiziert, nach einer insgesamt siebenjährigen Ausbildung darauf brennen, Deutschlands künftige Fachkräfte zu unterrichten, Werte und Kultur zu vermitteln und Flüchtlingskindern Deutsch beizubringen.

• Die bislang avisierten 22,1 Stellen für alle Gymnasien des Landes sind eklatant zu wenig. Gewähren Sie die nach unseren Berechnungen erforderlichen Neueinstellungen in dreistelliger Höhe an den Gymnasien.

• Füllen Sie den im Koalitionsvertrag verwendeten Begriff der Gerechtigkeit mit Leben: Geben Sie jungen Menschen eine Perspektive, den Lehrkräften, aber auch den Schülerinnen und Schülern an den Gymnasien!