Mehr Eigeninitiative statt teurer Bürokratie: Auch für Eltern lohnt sich die Schulbuchausleihe nur eingeschränkt!

Pressemitteilung

Das neue Schuljahr hat begonnen, und die Rheinpfalz lobt in ihrer Ausgabe vom 20.08.2018 die seit 2010 eingeführte Schulbuchausleihe als „bewährt“. „Der Philologenverband teilt diese Einschätzung nicht“, so Cornelia Schwartz, Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz. „Ja, Eltern nehmen die Schulbuchausleihe über alle Schularten hinweg zu knapp 60 % in Anspruch. Dabei ist sie nicht unbedingt günstiger für die Eltern, und die Verwaltung wird unnötig aufgebläht.“
 

Mehrkosten fürs Land durch Schulbuchausleihe
 

Um es deutlich zu sagen: Die Lernmittelfreiheit für bedürftige Familien ist selbstverständlich und soll nicht infrage gestellt werden. Der Philologenverband wendet sich aber mit allem Nachdruck gegen die zusätzlich zur Lernmittelfreiheit eingeführte Schulbuchausleihe für alle. Die Mehrkosten für das Land seit der Einführung der Schulbuchausleihe liegen gerade auch wegen des hohen Verwaltungsaufwands geschätzt bei mehreren Millionen Euro im Jahr.
 

Zahlte das Land vor Einführung der Schulbuchausleihe für die Lernmittelfreiheit früher knapp 12 Mio. Euro jährlich, werden für die Ausgaben laut Haushaltsansatz nun (mit Lernmittelfreiheit und Schulbuchausleihe) für den Zeitraum von 2016 bis 2018 im Schnitt über 30 Mio. Euro im Jahr veranschlagt. Zwar sind davon die Einnahmen, d. h. die von den Eltern bezahlten Ausleihgebühren, in Abzug zu bringen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die entsprechenden Rückflüsse hinter den Erwartungen zurückbleiben.
 

Eigeninitiative und sorgfältiger Umgang mit Büchern käme Eltern nicht teurer
 

In der Regel ist die Schulbuchausleihe für Eltern nicht kostenlos: Die Ausleihgebühr für ein Schulbuch, das ein Schuljahr lang verwendet wird, beträgt ein Drittel des Originalpreises. Nicht unbedingt ein Vorteil zu früher: Über Schulbuchbasare vor Ort oder das Internet gab es die Möglichkeit, an günstige gebrauchte Schulbücher zu kommen und die alten weiterzuverkaufen, falls sie weiterhin aktuell waren. Und selbst wenn man ein Buch neu kaufen musste, weil es gerade erst auf dem Markt erschienen war, konnte man beim Weiterverkauf hinterher wieder einen hohen Preis erzielen – vorausgesetzt, es war gut erhalten. Insgesamt war das vielleicht sogar rentabler, zumindest für Eltern mit Kindern, die pfleglich mit ihren Büchern umgingen.