Mut zur Lücke? Koalitionsvertrag der Regierungsparteien ignoriert gymnasiale Bildung

„Der Entwurf des Koalitionsvertrags der rheinland-pfälzischen Regierungsparteien ist geprägt von einer Ansammlung an Leerformeln und Schlagworten wie 'Digitalisierung', 'Globalisierung' und vielen weiteren, von denen es im Vertragstext nur so wimmelt. Dadurch aber löst man keines der vorhandenen Probleme, denen sich die rheinland-pfälzische Bildungslandschaft und insbesondere die Gymnasien sowie Integrierten Gesamtschulen ausgesetzt sehen.“ Mit diesen Worten kommentiert die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, den gestern bekannt gewordenen Entwurf eines Koalitionsvertrags der rheinland-pfälzischen Regierungsparteien SPD, FDP und GRÜNE.

 

Gymnasiale Lehrkräfte an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen vermissen in dem Koalitionsvertrag Antworten auf folgende Fragen:

 

  • Wann werden endlich die Klassenmesszahlen auch an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen in den Stufen von 5 bis 10 auf das pädagogisch sinnvolle Höchstmaß von maximal 25 Schülerinnen und Schülern gesenkt?
     
  • Wann werden endlich die Deputate der gymnasialen Lehrkräfte in einem ersten Schritt auf 20 Unterrichtsstunden reduziert, so dass im Einklang mit pädagogischen Erfordernissen und den Ergebnissen von Lehrergesundheitsstudien Schülerinnen und Schüler individueller betreut werden können?
     
  • Wann wird wie in anderen Bundesländern auch in Rheinland-Pfalz eine 105-prozentige Unterrichtsversorgung festgeschrieben?
     
  • Wann wird zum Erreichen des auch im Koalitionsvertrag festgehaltenen Ziels der Lehrkräftesicherung die Besoldung nach A 14 zum Regeleinstieg für gymnasiale Lehrkräfte an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen?
     
  • Wann veröffentlicht die Landesregierung eine Strategie zum Erhalt von bestehenden Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen, die in ihrem Profil, teilweise sogar in ihrer Existenz durch die in der Vergangenheit unüberlegt erfolgte Ausweitung der Oberstufenkapazitäten an zu vielen Standorten stark bedroht sind?