Philologenverband fordert ausreichende Sicherheitsvorkehrungen bei Wiederaufnahme des Schulbetriebs

Noch ist nicht klar, wann die Schulen überhaupt wieder geöffnet werden können. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz warnt davor, die Schulen zu früh zu öffnen. In der bundesweit geführten Diskussion darüber, wann und unter welchen Bedingungen die Schulen in der Zeit nach den Osterferien wieder geöffnet werden könnten, vertritt der Philologenverband Rheinland-Pfalz folgende Position:

 

1. Die vom Robert-Koch-Institut und anderen maßgeblichen Organisationen empfohlenen Hygienemaßnahmen müssen bei der Wiedereröffnung der Schulgebäude unbedingt eingehalten werden: Schulen sind sonst der ideale Ort zur flächendeckenden Verbreitung von Viren. Daher müssen nicht nur in den Toiletten-, sondern auch in den Klassenräumen Möglichkeiten des Händewaschens mit Seife und warmem Wasser sowie des sorgfältigen Abtrocknens mit Papierhandtüchern geschaffen werden. Wasserhähne mit Vorrichtungen, die einen Durchfluss des Wassers auf einen Zeitraum von weniger als einer halben Minute begrenzen, müssen entsprechend umgestellt, die als Virenschleudern wirkenden Gebläsetrockner – falls vorhanden – generell außer Betrieb gesetzt werden.

 

2. An geeigneten Orten müssen in allen Schulen ausreichend gefüllte Spender für Hände-Desinfektionsmittel vorhanden sein.

 

3. Die in den letzten Jahren zunehmend dem Spardiktat unterworfenen Putzpläne an den Schulen müssen revidiert werden. Es müssen genügend Mittel und auch Zeit zur Desinfektion von Flächen zur Verfügung gestellt werden. Hier stehen die Schulträger in der Verantwortung.

 

4. Es muss, ggf. auch durch improvisierte Barrieremaßnahmen, sichergestellt sein, dass alle, die sich in den Schulen aufhalten, sich an den auch in den Geschäften und anderen Orten des öffentlichen Lebens geltenden Sicherheitsabstand zu anderen Personen von mindestens 1,5 bis 2 Metern halten.

 

5. Die Transportkapazitäten der Schülerbeförderung müssen ausgeweitet werden, damit auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden kann.

 

6. Sinnvoll erscheint in der derzeitigen Situation ein gestaffelter Neustart des Unterrichts. Priorität hätte dann der Unterricht für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die, wie es zum Beispiel an den G8-Gymnasien der Fall ist, ihre Abiturprüfung noch ablegen müssen.

 

7. Weiterhin muss es möglich sein, dass gefährdete Personen im Homeoffice arbeiten.