Philologenverband gegen Wegfall der Maskenpflicht an den rheinland-pfälzischen Schulen: Schon jetzt fallen ca. 7 % aller Lehrkräfte aufgrund einer Corona-Infektion aus!

„Seit Wochen erleben wir an den rheinland-pfälzischen Schulen ein erhebliches Infektionsgeschehen. Die G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen haben das mündliche Abitur nun mit großem Kraftaufwand und etlichen Nachprüfungen samt aller zusätzlichen Arbeit hinter sich gebracht“, fasst die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, die Lage zusammen. „Nun stellen sich die Schulen, Schulleitungen sowie Klassenlehrerinnen und -lehrer, der Aufgabe, täglich neu ankommende geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine freundlich aufzunehmen, zu beraten und ihnen so viel Stabilität wie möglich zu bieten.“

 

Seit über einer Woche fallen allerdings laut Berechnungen der ADD landesweit ca. 7 % der Belegschaft aufgrund einer Corona-Erkrankung aus; aus einigen Schulen werden dem Philologenverband Ausfälle von 20 % der Belegschaft gemeldet. Schulen müssen teilweise bereits Klassen tageweise nach Hause schicken; andernorts erleben Schülerinnen und Schüler fachfremd erteilten Vertretungsunterricht in 4 von 5 Unterrichtsstunden am Tag; hier droht ein Domino-Effekt, wenn Lehrkräfte, die sowieso schon am Limit sind, noch in hohem Maße zusätzlichen Vertretungsunterricht übernehmen sollen. Dies wird von kaum einem der Beteiligten mehr als wirklich sinnvoll empfunden.

 

„Die Politik darf jetzt nicht das Signal senden, die Corona-Welle sei vorbei; vielmehr ist weiterhin Vorsicht angebracht. Wir erwarten von der rheinland-pfälzischen Landesregierung, dass sie sich mit Blick auf die kritische Infrastruktur ‚Schule‘ im Bund dafür einsetzt, dass man umgehend wieder eine rechtliche Möglichkeit für eine Maskenpflicht an Schulen einführt. Gleichzeitig halten wir es für unbedingt geboten, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung eindeutig Position bezieht und zumindest eine dringende Empfehlung für das Maskentragen in Innenräumen ausspricht, wie es etwa die bayerische Staatsregierung getan hat. Eine Formulierung, wie sie derzeit im Anschreiben des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums an die Schulen vom 29.03.2022 zu lesen ist, nämlich dass ‚selbstverständlich […] auf freiwilliger Basis weiterhin Maske getragen werden‘ könne, halten wir für viel zu schwach. Dies wird der Brisanz der Situation in keiner Weise gerecht“, so Schwartz.