„Potenzialanalyse“ für Gymnasien erst einmal vom Tisch - Breite Aufklärungsarbeit des PhV hat Früchte gezeigt

BLICK 299

Foto: Robert Tophofen

Foto: Robert Tophofen

Ein Kurzbericht vom Stellvertretenden Landesvorsitzenden Robert Tophofen

Die Potenziale von Schülern zu erheben, ist ein wichtiger Teil unserer täglichen Arbeit. Wir ermitteln Stärken und Schwächen und gestalten Lernarrangements, die die Kinder motivieren und fördern. Die „Potenzialanalyse“ als von oben aufgezwängtes Konstrukt ist in der bisherigen Form dieser Intention kaum dienlich. Durch ihre aufgeblähte Organisation wird der Schulbetrieb bei der Durchführung in nur einer Klassenstufe derart gestört, dass die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten für alle Klassen und Kurse für nahezu eine Woche massiv eingeschränkt ist. Dies betrifft vor allem Schulen mit Oberstufe. Ohne erhebliche Mehrarbeit für einen Teil der Kollegien ist das Konzept nicht umzusetzen, ganz zu schweigen von der geringen Aussagekraft der Feststellungen für die Schüler, welche ebenfalls nicht den Aufwand rechtfertigt.

Für das Gymnasium hat das Bildungsministerium ein Einsehen gezeigt. Entgegen früherer Planungen wird das bisherige Konzept „Potenzialanalyse“ nicht eingeführt werden. In Baden-Württemberg wird derzeit an einzelnen Modulen zum Thema gearbeitet, die speziell auf die Gymnasien zugeschnitten sein sollen. Wenn diese endgültig vorliegen, wird das Ministerium prüfen, ob einzelne Bausteine den Gymnasien in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt werden. Ob diese dann überhaupt zum Einsatz kommen, soll einzig in der Verantwortung der Schule liegen. Mit dieser Entscheidung werden die Gymnasien gut leben können.

Für die IGSen im Land kämpfen wir weiter, damit der organisatorische Aufwand und die Belastung der Kolleginnen und Kollegen reduziert werden. Denn: Eine „Potenzialanalyse“ sollte nicht das Potenzial von uns Lehrerinnen und Lehrern vergeuden.