Schule hat die Verpflichtung zu beidem: den Holocaust zu thematisieren und Begegnungen mit jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern heute zu ermöglichen

Wie in jedem Jahr gedenkt der Philologenverband Rheinland-Pfalz am heutigen Tag der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und ihrer Familien, die in der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten unter staatlichem Terror und Verfolgung zu leiden hatten.

 

In einem Interview mit dem Philologenverband Rheinland-Pfalz fasst der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, den Auftrag der Schule folgendermaßen zusammen: „Wichtig ist uns, dass das Judentum in der Schule nicht nur in Zusammenhang mit dem Holocaust vermittelt wird.“ Schule hat also die Verpflichtung zu beidem: Sie muss durch ausgiebige Thematisierung im Unterricht Aufklärungsarbeit hinsichtlich des Holocaust leisten, und sie muss die Brücke zu jüdischem Leben heute schlagen. Eines alleine genügt nicht.

 

Der heutige Tag erinnert uns an beides und lädt uns ein, in der Schule Möglichkeiten der Begegnung mit dem heutigen Judentum zu schaffen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat dazu das Projekt „Meet a Jew“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Miteinander statt übereinander reden!“ bieten jüdische Jugendliche und Erwachsene unter anderem an Schulen Gesprächsrunden an.