Sonderpreise bei Fremdsprachenwettbewerben überreicht

BLICK 302

Foto: Ralf Hofmann

Foto: Ralf Hofmann

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz vergab auch in diesem Jahr wieder seine mit jeweils 250 Euro dotierten Sonderpreise bei den Bundeswettbewerben Fremdsprachen in den Fächern Englisch und Französisch sowie beim altsprachlichen Wettbewerb „Certamen Rheno Palatinum“.

Die Förderung des Erlernens moderner Fremdsprachen ist heute mehr denn je relevant. Die Herkunftssprachen sind in Deutschland im Kontext von Migration, Flucht und Vertreibung vielfältiger geworden, und die Anstrengung, Sprachen zu erlernen, um sich kommunikativ Fremdem zu öffnen, ist eine größere Herausforderung als je zuvor. Eine Herausforderung für alle, die sich in Deutschland integrieren wollen, aber auch für alle, die Integrationshilfe leisten.

Unser Land sieht außer dem Deutschlernen für Zuwanderer auch einen Wert in der Pflege der Herkunftssprachen. Zu Griechisch, Albanisch oder Serbisch könnten bald Arabisch oder Persisch beim herkunftssprachlichen Unterricht hinzukommen.

Der herkunftssprachliche Unterricht ist aber nicht als Konkurrenz zu den klassischen ersten und zweiten Fremdsprachen an den Schulen zu verstehen, sondern als fakultatives, zusätzliches Angebot.

Den beiden Weltsprachen Englisch und Französisch kommt weiterhin eine herausragende Bedeutung zu; sie sind fest im deutschen Schulsystem verankert. Insbesondere das Englische hat auch für viele Flüchtlinge eine Brückenfunktion für das Erlernen der deutschen Sprache und damit für die Integration in Deutschland.

Wozu aber noch Latein oder gar Altgriechisch lernen? – Dieser Frage geht einerseits das in dieser Ausgabe des „Blick ins Gymnasium“ abgedruckte Grußwort zur Preisverleihung des PhV-Sonderpreises im Fach Latein nach, andererseits möchte ich aber anlässlich des 250. Geburtstages von Wilhelm von Humboldt zudem daran erinnern, dass Bildung nicht nur zweckgebunden konzipiert werden sollte, sondern auch persönlichkeitsorientiert.

Sprachen lernen bedeutet immer eine Kraftanstrengung und Herausforderung. Allen, die die Mühe auf sich genommen haben und noch auf sich nehmen werden, gebührt deswegen Dank, weil sie mit dem Lernen einer fremden Sprache einen wesentlichen Beitrag für ein tolerantes und friedvolles Miteinander leisten; den Veranstaltern der Wettbewerbe gebührt Dank, weil sie die entsprechende Motivation fördern.

Ein weiterer Dank geht auch an alle betreuenden Lehrkräfte, die sich immer wieder neu über den Unterricht hinaus für ihre Schülerinnen und Schüler engagieren.