Unterrichtsausfall an den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen - Über 200 000 Unterrichtsstunden ersatzlos ausgefallen

Nach Berechnungen des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz sind im Schuljahr 2016/17 an 123 Gymnasien insgesamt 160.954 Unterrichtsstunden und an 54 Integrierten Gesamtschulen 48.995 Unterrichtsstunden ersatzlos, d.h. ohne Vertretung, ausgefallen.

„Allein um den temporären Unterrichtsausfall zu kompensieren, müssten rund 170 Gymnasiallehrkräfte an den Gymnasien zusätzlich eingestellt werden. Dieses qualifizierte Personal steht weitgehend zur Verfügung, man müsste nur weitere Planstellen einrichten.“ Mit diesen Worten kommentiert Cornelia Schwartz, Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, die Vorlage der Landesregierung zum temporären Unterrichtsausfall an Schulen, dem neben dem an dieser Stelle nicht bezifferten strukturellen ein sogenannter temporärer Unterrichtsausfall von 2,1 Prozent über alle Schularten hinweg zugrunde liegt.

 „Mit rund 50 Neueinstellungen ließe sich der temporäre Unterrichtsausfall an den Integrierten Gesamtschulen beheben, insgesamt ergibt sich also ein Defizit von circa 220 Planstellen an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen. Da neben dem temporären auch ein struktureller Unterrichtsausfall in etwa derselben Höhe zu verzeichnen ist, muss man sogar mit der doppelten Anzahl an Planstellen rechnen. Es kommt außerdem hinzu, dass Unterrichtsausfall bereits dann als kompensiert gilt, wenn anstelle von Unterricht ‚selbstbestimmtes Lernen‘ stattfindet – das ist uns zu wenig. Alles in allem benötigen wir daher mindestens 500 zusätzliche Planstellen für Gymnasiallehrkräfte“, so Schwartz abschließend.

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz richtet folgenden Appell an die Landesregierung:

„Wir haben jede Menge sehr gut ausgebildeter, aber arbeitsloser Gymnasiallehrkräfte – stellen Sie sie jetzt ein!“