Vergleichbares Abitur: Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert schriftliche Prüfungen im Mai statt im Januar und genügend Unterrichtsstunden

„Die Forderung nach einem bundesweit wirklich vergleichbaren Abitur unterstützen wir sehr“, begrüßt die Landesvorsitzende des rheinland-pfälzischen Philologenverbandes, Cornelia Schwartz, die Aussagen des Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, in einem B5-Interview vom 02.05.2018.

Bisher bedient sich Rheinland-Pfalz (wie andere Länder) in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch/Französisch aus einem Aufgabenpool, der für eine bessere Vergleichbarkeit des Abiturs in den verschiedenen Bundesländern sorgen soll. Meidinger wagt nun im Sinne einer größeren Vergleichbarkeit einen Vorstoß, dem gemäß in bestimmten Fächern bundesweit nicht nur ähnliche, sondern tatsächlich dieselben Aufgaben bearbeitet und nach denselben Maßstaben bewertet werden sollen.

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz begrüßt Meidingers Initiative, mahnt aber gleichzeitig, dass für eine tatsächliche Vergleichbarkeit auch die Rahmenbedingungen stimmen müssen: Ein ernstzunehmendes Zentralabitur kann nur an einem gemeinsamen Termin geschrieben werden, wie dies bereits mehrere Bundesländer, darunter Bayern und Sachsen, umsetzen. Viele rheinland-pfälzische Gymnasiallehrkräfte würden den späteren Termin, nämlich schriftliche Prüfungen im Mai statt im Januar, sehr begrüßen.

„Neben dem einheitlichen Prüfungstermin“, so Schwartz, „müssen wir uns natürlich auch darauf verlassen können, dass unsere Schülerinnen und Schüler die versprochene Anzahl von Unterrichtsstunden zur Verfügung gestellt bekommen: Es kann nicht sein, dass für viele Grundkurse 3, für viele Leistungskursen 5 Stunden pro Woche vorgesehen sind, während die tatsächlich angebotenen Kurse in der Praxis immer wieder um eine Stunde pro Woche gekürzt werden. Hier brauchen wir mehr Lehrerwochenstunden für die Oberstufe, damit unsere Schülerinnen und Schüler auch die Bildung erhalten, die schon die damalige Bildungs- und jetzige Finanzministerin Doris Ahnen in einer Presseerklärung vom 02.04.2014 versprochen hat.“