Verschlechterungen beim IQB-Bildungstrend und gravierender Unterrichtsausfall: Das hängt miteinander zusammen!

Zwei Hiobsbotschaften erschüttern diese Woche die bildungspolitische Landschaft in Rheinland-Pfalz: Der Regionalelternbeirat Koblenz hat in einer aufwendigen Untersuchung, die ein bundesweites Medienecho ausgelöst hat, einen gravierenden Lehrermangel in Rheinland-Pfalz festgestellt.  Demnach fehlen allein an den 150 Gymnasien des Landes insgesamt 730 Lehrkräfte. Am heutigen Freitag nun wird unserem Bundesland durch den IQB-Bildungstrend 2018 die entsprechende Quittung dazu ausgestellt. Dazu schreibt die Tageszeitung „DIE WELT“ in einer Online-Meldung: „Bei insgesamt fünf Kandidaten - [... unter anderem] Rheinland-Pfalz [...] - verschlechterten sich die Ergebnisse für Mathematik deutlich.“

 

Für den Philologenverband Rheinland-Pfalz kommen diese Ergebnisse nicht überraschend. „Es gibt mehrere Hauptfaktoren, die zu diesem Problem beitragen. Erstens: Lehrermangel, vor allem in den Fächern Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften“, so Cornelia Schwartz, Landesvorsitzende des Philologenverbandes. „Zweitens bekommen wir nun, zehn Jahre nach der Abschaffung der Hauptschule, die Auswirkungen dieser Schulreform erst voll zu spüren: Schülerinnen und Schüler mit immer unterschiedlicheren Begabungen in einer Lerngruppe ohne einen deutlich besseren Personalschlüssel zusammenzufassen, bringt logischerweise schlechtere Ergebnisse. So kann Lernen nicht funktionieren.“

 

Schwartz weiter: „Da nützt es auch nichts, wenn das Ministerium von Tag zu Tag neue MINT-Regionen und MINT-Wettbewerbe ausruft sowie werbewirksam mit wohlklingenden MINT-Initiativen an die Öffentlichkeit geht. Gelernt wird an den Schulen. Wenn dort die Lehrkräfte und die Stunden insbesondere für die MINT-Fächer fehlen, sind alle anderen Maßnahmen auf Sand gebaut. Das gegliederte Schulsystem muss endlich wieder gestärkt werden, zum Beispiel durch Zugangsbeschränkungen zum Gymnasium, von denen auch die Realschule plus profitieren würde, und es müssen dringend alle Lücken in der Unterrichtsversorgung geschlossen werden. Für die Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen sind dies jeweils fünf Planstellen pro Schule.“