Zu den Ergebnissen einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Philologenverband fordert Abschaffung von „Gesellschaftslehre“ aus Gründen sozialer Gerechtigkeit

Die Süddeutsche Zeitung hat in der letzten Woche die brisanten Ergebnisse einer Studie, die die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt hat, vorgestellt: Jugendliche, die in der Sekundarstufe I kein Gymnasium besuchen, sind im Hinblick auf ihre politische Bildung stark benachteiligt, da durch den fachfremden Einsatz des Lehrpersonals – wie er in Rheinland-Pfalz im Fach Gesellschaftslehre üblich ist – keine ausreichende Unterrichtsqualität gesichert ist.

 

Dazu heißt es in dem entsprechenden Artikel der SZ wörtlich: „Den meisten und besten Politikunterricht erhalten […] die Gymnasiasten. […] Wo nicht ‚Gymnasium‘ über dem Schultor steht, ist es häufiger auch der Erdkundelehrer, der den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme erklärt.“

 

Cornelia Schwartz, Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz fordert die Landesregierung dazu auf, das unmissverständliche Ergebnis der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen in die Wege zu leiten: „Vor dem Hintergrund des aktuell erhobenen Befundes kann das Fach Gesellschaftslehre nicht länger Bestandteil des Fächerkanons bleiben, an den Integrierten Gesamtschulen müssen schnellstmöglich die Fächer Geschichte, Erdkunde und Sozialkunde eingeführt werden. Wir erwarten von der Ministerin, dass sie noch vor den Sommerferien entsprechende Pläne vorlegt.“