Zu den früheren Impfungen für Gymnasiallehrkräfte in Baden-Württemberg: Rheinland-Pfalz lässt eigene Gymnasiallehrkräfte ohne entsprechenden Schutz

An den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen in Rheinland-Pfalz ist die Stimmung derzeit denkbar schlecht. Nach der Fehleinschätzung des Ministeriums bezüglich der Übertragbarkeit des Corona-Virus an Schulen im vergangenen Herbst mussten Lehrer- und Schülerschaft nach einem viel zu langen Blindflug von Januar bis März 2021 für neun bis zehn Wochen in den Fernunterricht. Nur Abschlussjahrgänge durften schon früher wieder in den Präsenzunterricht. Alle Widrigkeiten haben Gymnasiallehrkräfte bislang ertragen, arbeiteten ihren Schülerinnen und Schülern zuliebe 60 bis 80 Stunden die Woche, hatten rechtzeitig auf eigene Kosten noch einmal digital aufgerüstet, weil vielen klar war, dass die schon für letztes Jahr versprochenen digitalen Endgeräte noch länger auf sich warten lassen würden.

 

„Jetzt reicht es: Es ist für uns nicht einsehbar, warum in Rheinland-Pfalz nicht möglich sein soll, was im Nachbarbundesland Baden-Württemberg selbstverständlich ist!“, so die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz. „Baden-Württemberg macht allen Lehrkräften egal welcher Schulart ein frühes Impfangebot. Wer den Einsatz zeigt, den auch rheinland-pfälzische Lehrkräfte zeigen, wer tagein, tagaus mit so vielen Menschen auf engem Raum zusammen ist, den muss der Dienstherr auch entsprechend schützen.“

 

Am Donnerstag beginnt an G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen der Zeitraum für die mündlichen Abiturprüfungen. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert umgehend Impfungen sowie regelmäßige und zuverlässige Testungen für Lehrer- und Schülerschaft! Als völlig kontraproduktiv bewertet der Philologenverband in diesem Zusammenhang, dass sich das Ministerium kurz vor Beginn des Zeitraums für die mündlichen Abiturprüfungen an G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen von der Maskenpflicht für Prüfling und Prüfenden verabschiedet hat. Ohne Not wird hier eine Gefahrensituation drastisch verschärft. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz protestiert gegen eine eklatante Verletzung der Fürsorgepflicht durch den Dienstherrn.