Zum Auschwitz-Gedenktag am 27.01.2024: Brücken bauen mit ermutigenden Erzählungen vom Widerstand Einzelner

Der diesjährige 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz sieht uns noch nachdenklicher als in den Jahren zuvor. Vieles von dem, was jahrzehntelang Konsens war, scheint Risse bekommen zu haben. An den Schulen und den anderen Bildungseinrichtungen müssen wir uns nun noch intensiver mit dringlichen Fragen beschäftigen: Wie erreichen wir Menschen? Wie können wir sicherstellen, dass es nie wieder zu einem Auschwitz kommt? Uns bleibt die Aufgabe – im Elternhaus, in der Schule, in den Medien, in der Politik: Wir müssen informieren und Berichte, Fotos, Filme, in denen Menschen von den Gräueltaten damals berichten, zugänglich machen. Wir müssen Gelegenheit geben, sich mit dem grausamen Geschehen von damals auseinanderzusetzen und den Widerstand Einzelner als ermutigende Erzählung für uns begreifen. Wir müssen analysieren und argumentieren. Und wir müssen leben, was wir denken. Mit Besserwisserei und Bevormundung erreichen wir genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich wollen. Wer Menschen für die Idee eines guten Zusammenlebens gewinnen will, der muss überzeugen und dem Grauen positive Erzählungen vom Widerstand entgegensetzen. Wenn wir Tendenzen wehren wollen, die zu Auschwitz geführt haben, dann vor allem so.