Erste bundesweite Studie zur Lehrerarbeit an Gymnasien ausgewertet: Philologenverband Rheinland-Pfalz sieht sich in seinen Forderungen nach Senkung des Arbeitspensums von Gymnasiallehrkräften bestätigt

„Seit einiger Zeit sind wir wegen des hohen Arbeitspensums und der damit einhergehenden Belastung rheinland-pfälzischer Gymnasiallehrkräfte im Dialog mit dem Bildungsministerium. Die Auswertung der im Rahmen einer Studie online erhobenen Daten liefert nun den Beleg: Die ständige Zunahme an Aufgaben sowie die schrittweise Erhöhung der gebundenen Arbeitszeit durch Deputatserhöhung, ZAG-Stunden und vorgezogenes Abitur mit Abiturvorhaltestunden haben in Rheinland-Pfalz dazu geführt, dass das tatsächliche Arbeitspensum von Gymnasiallehrkräften in vielen Fällen den zulässigen Rahmen sprengt.“

 

Mit diesen Worten fasst die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, die Ergebnisse der bundesweiten, repräsentativen Studie zur Lehrerarbeit, die vom Deutschen Philologenverband in Auftrag gegeben, vom Institut für Präventivmedizin der Universität Rostock wissenschaftlich durchgeführt und von der DAK-Gesundheit gefördert wurde, zusammen. Der rheinland-pfälzische Philologenverband hatte an der sogenannten LaiW-Studie (Lehrerarbeit im Wandel) teilgenommen und dabei mit 13,9 % einen sehr hohen Beteiligungsgrad erzielt. „Die für Studien dieser Art hohe Beteiligung zeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben. Nun ist der Dienstherr in der Pflicht“, so Schwartz.

 

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert nun umgehend Lösungen auf Länderebene. Dazu gehören unter anderem zunächst die folgenden Maßnahmen:

 

  • die Zurücknahme der in den 1990er Jahren eingeführten Erhöhung des Deputats von Gymnasiallehrkräften von 23 auf 24 Stunden,
     
  • die Streichung der ZAG-Stunde (§ 5 Abs. 3 LehrArbZVO), die im Rahmen von KOSI 2010 (Konzept zur Sicherung der Unterrichtsversorgung bis zum Jahr 2010) eingeführt wurde,
     
  • die längst überfällige und ersatzlose Streichung der 2001/2002 eingeführten Abiturvorhaltestunde, die ausgerechnet in einer Zeit, die sich sowieso durch eine Belastungsspitze auszeichnet, zu Buche schlägt,
     
  • die Erhöhung der Anrechnungsstunden für besondere Aufgaben
     
  • und die Reduktion der Klassen- und Kursgrößen.
     

Die Kurz-Informationen zu Ergebnissen der LaiW-Studie in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.