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Pressemitteilung

Philologenverband Rheinland-Pfalz: Mit Ironie ist jungen Lehrkräften nicht gedient!

Mit großer Bestürzung reagiert der Philologenverband Rheinland-Pfalz auf die gestrige Verlautbarung des Bildungsministeriums. Dort heißt es: „So sicher wie die Sommerferien, so sicher ist jedes Jahr – auf Antrag der CDU – auch die Landtagsdebatte über die Vertretungsverträge“. „Mit einer solchen Formulierung“, so die Landesvorsitzende des Philologenverbandes, Cornelia Schwartz, „werden die berechtigten Sorgen von jungen Menschen, denen die Arbeitslosigkeit droht, als überflüssige und ritualisierte Wahlkampf-Rhetorik kleingeredet. Für die große Anzahl junger Lehrkräfte, die einer ungewissen Zukunft entgegensehen und sich mit der vagen Hoffnung auf eine unsichere Vertretungsstelle für die Zeit nach den Sommerferien trösten müssen, ist dies ein Schlag ins Gesicht.“

Sicherlich ist im Hinblick auf die Gesamtheit der Lehrerinnen und Lehrer die Planstelle „der Normalfall“, wie das Ministerium schreibt, und der Philologenverband erkennt die mit dem Vertretungspool geschaffene Möglichkeit, auf Unterrichtsausfall flexibel und dennoch auf der Basis einer Planstelle zu reagieren, als sinnvolle Maßnahme an. Allerdings sind die dafür vorgesehenen Kapazitäten insbesondere für die Gymnasien völlig unzureichend. Auch wenn auf Drängen des Philologenverbandes mittlerweile statt der ursprünglich geplanten 22 nun 49 Planstellen eingerichtet werden, reicht dies für die 150 Gymnasien des Landes bei weitem nicht aus. In dieser Bewertung sind sich die größte Oppositionspartei im Landtag, die Eltern und der Philologenverband einig. 

Über die in den letzten Wochen gemeinsam vorgetragene Kritik mit der oben zitierten laxen Formulierung hinwegzugehen, drückt eine Haltung gegenüber den Hunderten derzeit arbeitssuchenden jungen und fertig ausgebildeten Lehrkräften aus, die bei einer Landesregierung, die sich die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit auch für Minderheiten auf die Fahnen geschrieben hat, verblüfft.