Steuermehreinnahmen sinnvoll nutzen – Klassengrößen reduzieren

Angesichts unerwarteter Steuermehreinnahmen ist die Gelegenheit günstig, schon lange geplante Verbesserungen im Bildungsbereich endlich umzusetzen und zum nächsten Schuljahr die viel zu großen Klassen in der Sekundarstufe I der Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen zu verkleinern.

 

Die vor Jahren bereits versprochene Senkung der Klassenmesszahl auf höchstens 25 Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen hatte die damalige Bildungsministerin, Vera Reiß, ausgesetzt. Die Klassenmesszahl bezeichnet die vorgegebene Obergrenze für eine Klassengröße. Für die tatsächliche Klassengröße ergäbe sich bei der Senkung der Klassenmesszahl daher im Durchschnitt noch einmal ein wesentlich niedrigerer Wert.

 

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert eine Klassenmesszahl von maximal 25 Schülerinnen und Schülern an allen weiterführenden Schulen. Einerseits verdient die Bildung in Rheinland-Pfalz in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen einen durchaus finanzierbaren Investitionsschub. Andererseits sind Lehrkräfte in ausreichender Anzahl auf dem Arbeitsmarkt vorhanden, um diese aus pädagogischen Gründen unbedingt notwendige Verkleinerung der Klassen umzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz sollten bestmöglich gefördert werden. Dabei hat der Philologenverband nicht nur die Klassenstufe 5 und 6 im Blick, sondern fordert eine solche Senkung ebenfalls in den Klassenstufen 7 bis 10.

 

Eine besondere Brisanz erhält unsere Forderung durch die Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz vom 12.09.2018, in der es wörtlich heißt: „Während Rheinland-Pfalz in der Primarstufe mit vergleichsweise kleinen Klassen beste Lehr- und Lernbedingungen ermöglicht, lag die Klassengröße in der Sekundarstufe I mit 25 Schülerinnen und Schülern pro Klasse deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Nur in Nordrhein-Westfalen waren mehr Schülerinnen und Schüler in einer Klasse der Sekundarstufe I.“