Zu den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2021 der Grundschule - Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert: Schluss mit erwiesenermaßen unbrauchbaren Methoden!

Seit vielen Jahren verhallen die Mahnungen des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz in Bezug auf die immer gravierenderen Mängel beim Lesen, Schreiben und Rechnen, die Kinder von der Grundschule mit an die weiterführenden Schulen bringen, ungehört. Die Landesvorsitzende des Verbandes der Gymnasiallehrkräfte, Cornelia Schwartz, zeigt sich entsetzt über die Ergebnisse der aktuellen, von der Kultusministerkonferenz in Auftrag gegebenen Studie des IQB-Bildungstrends 2021 (https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2021/), die heute veröffentlicht wurde, und weist die bislang angestellten Mutmaßungen bezüglich der Ursachen zurück: „Nicht erst seit Corona sind im Hinblick auf das Lesen, Schreiben und Rechnen schwerwiegende Defizite deutlich geworden. Man kann die derzeit von den Hochschulen propagierte Grundschuldidaktik fast schon als eine Didaktik der Verwahrlosung bezeichnen: Fehler werden nur noch ansatzweise korrigiert und setzen sich daher in den Köpfen der Kinder fest, von der Lehrkraft angeleitete gemeinsame Erarbeitungsphasen geißelt diese Didaktik als lehrerzentriert, und automatisiertes Üben beim Rechnen – davon will man gar nichts mehr wissen. Ein solcher Ansatz führt uns schon seit Jahren an den pädagogischen Abgrund, aber während der Pandemie und der Phasen des Fernunterrichts war dieser Ansatz erst recht zum Scheitern verurteilt.“

 

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert die Bildungspolitiker der Länder auf: Beenden Sie diesen Wahnsinn! Sorgen Sie dafür, dass eine schädliche Didaktik schnellstmöglich revidiert und Kindern das Leid des endgültigen Scheiterns erspart wird! „Konsequentes Rechtschreiben und ein Verbessern von Fehlern, das Erlernen einer echten Schreibschrift, mehr Ruhe und Konzentration im Unterricht, Mathematikbücher, die nicht fünf verschiedene Rechenwege aufzeigen, sondern zunächst ein sinnvolles Rechenverfahren üben, und zwar nicht an drei kleinen Mini-Aufgaben, sondern so lange, bis das Verfahren sicher und selbständig ausgeführt werden kann – damit wäre schon viel geholfen, und zwar völlig kostenneutral. Man muss sich nur von den ideologischen Scheuklappen mancher Didaktiker befreien“, so Schwartz.

 

Da nun schon zum Nachteil vieler Kinder beträchtlicher Schaden angerichtet worden ist, fordert der Philologenverband Rheinland-Pfalz übergangsweise für die fünften und sechsten Klassen an den weiterführenden Schulen jeweils zwei Förderstunden pro Woche und Klasse, so dass hier ohne Stress, ohne Vorwürfe und ohne Zeitdruck geübt und Versäumtes aus der Grundschule zumindest teilweise nachgeholt werden kann.