In der Plenarsitzung des rheinland-pfälzischen Landtags am 20.12.2022 wiederholte die Fraktionschefin der SPD, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die von der SPD gerne und oft zitierte Tatsache, dass gerade der Bildungsetat „der finanzstärkste Einzelplan“ sei.
„Dies wird immer als große Wohltat verkündet und als Totschlagargument gegen berechtigte Forderungen für zusätzliche Investitionen in die Bildung eingesetzt. Tatsächlich aber bildet Rheinland-Pfalz bei den Ausgaben je Schüler bzw. Schülerin gemeinsam mit drei anderen Bundesländern das Schlusslicht und liegt laut Bericht des Statistischen Landesamtes in Bad Ems [Quelle s. unten] mit 7.900 Euro deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 8.500 Euro. Spitzenreiter Berlin gibt mehr als anderthalbmal so viel aus wie Rheinland-Pfalz. Da ist also noch deutlich Luft nach oben“, resümiert Cornelia Schwartz, Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz.
„Es sollte doch mittlerweile Konsens sein, dass gerade in einem Land wie Deutschland, das selbst keine nennenswerten Rohstoffe zu bieten hat, in die Bildung investiert werden sollte. Bildung ist unsere einzige Ressource. In Rheinland-Pfalz dürfen wir uns hier nicht abhängen lassen!“, so Schwartz.
Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert unter anderem:
- Deutlich kleinere Klassen und Kurse auch an den weiterführenden Schulen – hier hat Rheinland-Pfalz im Ländervergleich ganz klar noch Nachholbedarf.
- Weg mit den zahlreichen Zusatzbelastungen von Gymnasiallehrkräften, insbesondere in Form der Abiturvorhaltestunden, die gerade in Abiturzeiten vermeidbare Härten für korrigierende Lehrkräfte führen!
Schluss mit dem Abitur im Winter, das aus dem Sparmodell einer verkürzten Gymnasialzeit resultiert, und Rückkehr zu einem Abitur im Sommer!
Quelle:
https://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/jahrbuch/Jahrbuch_2022_Kapitel_4_-_Bildung.pdf
Ausgaben für öffentliche Schulen 2020 nach Bundesländern in Euro je Schüler/-in (S. 119)
Berlin | 12.300 |
Hamburg | 11.400 |
Bayern | 9.600 |
Bremen | 9.400 |
Thüringen | 8.900 |
Brandenburg | 8.500 |
Deutschland | 8.500 |
Hessen | 8.400 |
Baden-Württemberg | 8.300 |
Saarland | 8.200 |
Niedersachsen | 8.100 |
Sachsen | 8.100 |
Sachsen-Anhalt | 8.000 |
Rheinland-Pfalz | 7.900 |
Mecklenburg-Vorpommern | 7.800 |
Schleswig-Holstein | 7.800 |
Nordrhein-Westfalen | 7.500 |