Der gekürzte Vorbereitungsdienst für Lehrkräfte rächt sich jetzt bitter! Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert: Bessere Bedingungen für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst in der Corona-Krise schaffen!

Die Verlängerung des Corona-Lockdown bis zum 14. Februar 2021 bleibt auch für die Referendarinnen und Referendare an deutschen Schulen nicht folgenlos. Ihre Situation verschlimmert sich durch den Wegfall unterrichtspraktischer Bestandteile des Referendariats erneut. Wichtige Grundlagen des Vorbereitungsdienstes, die für den späteren Berufsalltag essentiell sind, fehlen.

 

Um die unterrichtspraktischen Defizite im Vorbereitungsdienst zu kompensieren, fordert der Philologenverband Rheinland-Pfalz im Schulterschluss mit dem Deutschen Philologenverband:

 

  • bereits jetzt allen Referendarinnen und Referendaren eine unbürokratische Verlängerungsmöglichkeit des Vorbereitungsdienstes unter Fortzahlung der Bezüge und unter Beibehaltung der Beihilfeansprüche von mindestens drei Monaten zu ermöglichen,
     
  • die Ausstattung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit Dienstgeräten und Zugänge zu rechtssicherer Software für eine zeitgemäße digitale Unterstützung des Unterrichts,
     
  • die Anteile des selbstständigen Unterrichts in der Ausbildung zugunsten des Unterrichts unter Anleitung zu kürzen,
     
  • zusätzliche Kapazitäten für eine intensivere Betreuung und Ausbildung im Vorbereitungsdienst bereitzustellen,
     
  • Unterstützungsangebote für Berufseinsteiger, die ihr Referendariat während der Corona Pandemie absolviert haben,
     
  • die Implementierung digitaler Didaktik und Medienpädagogik in allen Phasen der Lehrerausbildung in allen Fächern,
     
  • das Referendariat bundesweit wieder auf 24 Monate festzusetzen, um damit die völlig unvergleichbare Ausbildungssituation im bundesweiten Kunterbunt von 12, 16, 18, 21 und 24 Monaten Referendariat zu beenden.

 

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der DAK hat bestätigt, dass Referendarinnen und Referendare aktuell enormen Belastungen ausgesetzt sind und pro Woche durchschnittlich fast sechs Überstunden leisten. Dies liegt auch an der fehlenden Planbarkeit und der mehrfachen Erstellung von Unterrichtsentwürfen, die für Ersatzformate wieder neu erstellt werden müssen. Die unterrichtspraktischen Prüfungen können aktuell erneut nicht wie geplant durchgeführt werden. Die Studienseminare können hier nur auf Sicht fahren. Sie brauchen aber eine größtmögliche Planungssicherheit für die zur Wahl stehenden Prüfungsformate im aktuellen Prüfungszeitraum.