Digitalisierung um jeden Preis?

BLICK 326

Dass Politiker aller Parteien sich in ihrem Eifer überbieten, die Digitalisierung in jeglicher Ausprägung voranzutreiben, kann man seit ein paar Jahren beobachten. Selten hört man kritische Äußerungen zum neuen Mobilfunkstandard 5G oder dem IOT (Internet der Dinge). Wie steht es mit der Verantwortung unserer Volksvertreter, die Bevölkerung auch über die weiteren Konsequenzen der Digitalisierung zu informieren?

Beim neuen Mobilfunkstandard geht es in erster Linie nicht darum, Funklöcher zu schließen. Es geht um Konnektivität. Wenn in Zukunft alle Gegenstände vom Auto bis zur Zahnbürste Mikrowellen senden und damit Daten weitergeben, dann hat das zahlreiche Konsequenzen:
 

  • Firmen / Konzernen wird ein direkter Zugang zu meinem Privatleben ermöglicht.
     
  • Die Möglichkeiten zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung steigen ins Unendliche.
     
  • Ökologisch katastrophal, da die Masse an Elektroschrott und der Stromverbrauch in die Höhe schnellen werden.
     
  • Praktisch gesehen müssen Millionen von Bäumen gefällt werden, um an jeder Stelle Anschlussfähigkeit zu garantieren.
     
  • Mikrowellen haben einen starken Einfluss auf das Nervensystem und den Stoffwechsel. Über einen längeren Zeitraum muss mit gesundheitlichen Schäden gerechnet werden.
     
  • 5% - 10% der Bevölkerung gelten als elektrosensibel. Wo sollen diese Menschen in Zukunft leben?

 

Große Sorgen bereitet mir die Situation in den Schulen, die alle mit WLAN ausgestattet werden sollen. Dabei werden gerade junge Menschen noch stärker von diesen gepulsten Mikrowellen beeinflusst. Neben den gut dokumentierten biologischen Wirkungen hat diese Strahlung negative Auswirkungen auf das Lernern, die Aufmerksamkeit und das Verhalten. Kabelgebundene Lösungen sollten unbedingt bevorzugt werden. Bei weiterem Interesse an diesem Thema empfehle ich den Review von Isabel Wilke: „Biologische und pathologische Wirkung der Strahlung von 2,45 GHz auf Zellen, Fruchtbarkeit, Gehirn und Verhalten“ (2018).

 

Dr. Stephan Regnery hat an der RWTH-Aachen Physik studiert, am Forschungszentrum Jülich promoviert und arbeitet jetzt als Physik- und Mathematiklehrer am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Wissen. Das Interesse an der Wirkung elektromagnetischer Felder auf Menschen und Lebensräume hat ihn dazu bewegt, sich auch als Baubiologe fortzubilden.