Philologenverband schlägt Alarm: Trotz steigender Infektionszahlen weiterhin zu volle Klassenzimmer!

Mit Unverständnis reagiert der Philologenverband Rheinland-Pfalz auf das derzeitige Corona-Krisenmanagement des Bildungsministeriums. „Seit Monaten unterbreiten wir sinnvolle Konzepte für das neue Schuljahr, die uns gut über den Winter bringen könnten, aber das Bildungsministerium hält nach wie vor an vollbesetzten Klassenzimmern fest!“, kommentiert die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, die derzeitige Lage. „Wie lange noch will man sich an die Mutmaßungen von Nicht-Virologen klammern, die ohne jede Datenbasis behaupten, Kinder und Jugendliche könnten das Virus nicht übertragen? Wir wissen doch längst, dass das schlicht falsch ist!“ Schwartz appelliert eindringlich an das Bildungsministerium: „Handeln Sie jetzt und beenden Sie die angesichts steigender Infektionszahlen unzumutbare Situation in den viel zu vollen rheinland-pfälzischen Klassenzimmern weiterführender Schulen, zum Beispiel an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen!“

 

In den letzten Wochen verhallten die Warnungen des Philologenverbandes ungehört: „Im Unterricht an fast allen weiterführenden Schulen gibt es de facto den Mindestabstand nicht mehr! Aus einem virtuellen Treffen des Bildungsministeriums mit Experten und unter anderem dem Philologenverband aus der letzten Woche nehmen wir immerhin eine verwertbare Aussage zu Klassengrößen mit: 30 Schülerinnen und Schüler sind für einen Klassensaal eindeutig zu viel.“

 

Wenn derzeit viele Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt werden, scheint gerade der Fernunterricht, den man um jeden Preis vermeiden wollte, nun für immer mehr Klassen und Kurse zur bitteren Realität zu werden. Unser Konzept für den Schulbetrieb ab dem Herbst bleibt: sofortiger Umstieg auf den Unterricht mit deutlich kleineren Klassen. Aufgrund gestiegener Infektionszahlen könnten nun sogar das Maskentragen im Unterricht, Fiebermessungen beim Betreten der Schule und weitere Maßnahmen notwendig werden. „Es war absehbar, dass die bisher eingesetzten Instrumente zu kurz greifen. Wir hoffen nur, dass wir jetzt endlich Gehör finden!“, so Schwartz abschließend.