Unterrichtsausfall trotz sprudelnder Steuereinnahmen kann nicht akzeptiert werden

Pressemitteilung

„Noch immer fällt an den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen unseres Bundeslandes in beträchtlichem Umfang Unterricht aus. Während dies im benachbarten Hessen wegen der dort eingerichteten Vertretungsreserve kein Thema mehr ist, weigert sich Rheinland-Pfalz, gleichzuziehen und eine 105prozentige Unterrichtsversorgung aufzubauen. In Zeiten von massiven Steuermehreinnahmen auch in den Ländern ist eine solche auf Kante genähte Bildungspolitik nicht akzeptabel.“

 

Mit diesen Worten kommentiert Cornelia Schwartz, Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, die Situation an den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen zum Schuljahresbeginn. Obwohl mittlerweile für fast alle Fächer außer zum Beispiel Informatik genügend gymnasiale Lehrkräfte zur Verfügung stehen, finden Einstellungen nur im zweistelligen Bereich statt. So wurden zum 01.02.2018 lediglich 56 Planstellen bewilligt, d.h. nur 2,7 Prozent aller Bewerberinnen und Bewerber für das gymnasiale Lehramt wurden berücksichtigt.

 

Neben einer mindestens 105prozentigen Unterrichtsversorgung fordert der Philologenverband Rheinland-Pfalz:

 

  • die schon von der Vorvorgängerin der Bildungsministerin versprochene Senkung des Klassenteilers auf 25 Schülerinnen und Schüler an allen weiterführenden Schulen,
     
  • die Rückkehr zum ungekürzten zweijährigen Gymnasialreferendariat, welches allein die für die immer komplizierter werdende Berufspraxis erforderliche Professionalität zu vermitteln geeignet ist,
     
  • den Einsatz von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern an allen Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen unseres Bundeslandes und
     
  • in einem ersten Schritt die unverzügliche Reduzierung des Unterrichtsdeputats auf 23 Stunden für gymnasiale Lehrkräfte, damit die gestiegenen pädagogischen Herausforderungen und der vermehrte Korrekturaufwand bewältigt werden können.