Von 18 auf 24 in hundert Sekunden: Wider das Kaputtsparen der gymnasialen Lehrerausbildung!

Pressemitteilung

Kommt jetzt endlich die Reform der Reform? So wird sich wohl mancher fragen, der seit Inkrafttreten des neuen Referendariats für Gymnasiallehrkräfte auf eine Wiederherstellung der früheren guten Ausbildungsbedingungen wartet. Am 1. Februar 2013 startete die erste Runde des damals von 24 auf 18 Monate verkürzten Referendariats, des Praxisteils der Lehrkräftebildung nach dem Studium. Zwei volle Durchgänge an jedem der rheinland-pfälzischen Studienseminare sollte es geben – vorher war das Bildungsministerium nicht bereit, über Änderungen an der Verordnung nachzudenken. Und jetzt?

Jetzt steht zunächst einmal die lange versprochene Evaluation an: 2 Jahre Referendariat oder 18 Monate? Fundierte Ausbildung oder Sparmodell? „Die Zeche zahlen bisher die angehenden Gymnasiallehrkräfte“, so die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz. „Statt eines neunsemestrigen Studiums sind nun von den Studierenden 10 Semester Studium zu finanzieren, während durch die Kürzung des Referendariats ein halbes Jahr weniger Gehalt und Beihilfe zu verkraften sind. Gleichzeitig werden den angehenden Lehrkräften mit dem verlängerten Studium und verkürzten Referendariat Pensions- und Rentenansprüche vorenthalten: Nach wie vor werden für ein Studium egal welcher Länge insgesamt nur 855 Tage an Ausbildungszeit für die Rente oder Pension angerechnet. Dazu kommen oft noch lange Wartezeiten auf einen Referendariatsplatz oder eine Stelle an einer Schule.“

Als Berufsvertretung für Gymnasiallehrkräfte legt der Philologenverband hier den Finger in die Wunde: Ordentliche Arbeit braucht auch ordentliche Rahmenbedingungen! Wir fordern daher endlich die Entlastung des Studiums von Inhalten, die sehr viel besser in einem zweijährigen Referendariat vermittelt werden können. Noch hofft der Philologenverband auf eine unabhängige Evaluation des jetzigen Referendariats im Vergleich mit der Vorgängerversion.